Dr. Willi Eduard Friedrich Baumert
Dr. Willi Baumert, Leiter der „Kinderfachabteilung” Lüneburg von 1941 bis 1945, war SS-Oberscharführer, Mitglied der Waffen-SS und NSDAP-Aktivist.
In einer politischen Beurteilung durch einen Kreispersonalamtsleiter hieß es 1936 u. a.: „Seit dem 1. Februar 1932 ist Baumert Parteigenosse, Mitgliedsbuch-Nr. 930 392. Er gehört ferner der Schutzstaffel an. Dienstleistung und allgemeines Verhalten kennzeichnen den Parteigenossen Baumert als einen guten Nationalsozialisten. Die politische Zuverlässigkeit wird unbedenklich bejaht. Dr. Baumert ist seinen Mitarbeitern ein guter Kamerad. Er ist beruflich befähigt und untadelig in seiner Lebensführung. ..."
Bis Kriegsende war er direkt für vorsätzliche Tötungen an hilflosen, psychisch kranken Kindern verantwortlich, die er in großem Umfang veranlasst hatte.
1947 wurde Dr. Willi Baumert als Facharzt für Nerven- und Geisteskrankheiten anerkannt.
Im Jahr 1958 trat Baumert im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Königslutter seine Stelle als neuer Direktor an. Im gleichen Jahr fand seine Ernennung zum Medizinaldirektor statt. Die Fürsprache durch seinen Vorgänger war außerordentlich positiv: Es wurden ihm Weitblick, Entschlussfreudigkeit und Zuverlässigkeit bestätigt. Weiterhin wurde der neue Direktor Vorsitzender des Verbandes der niedersächsischen Anstaltsärzte und Psychiater.
Erst 1962 wurde er beschuldigt, vor 1945 gemeinschaftlich mit anderen Massentötungen an Kindern aus niederen Beweggründen, heimtückisch und grausam geplant und veranlasst zu haben.
Zu einer Verurteilung kam es nie.