Die EKT ist ein bewährtes und erprobtes medizinisches Behandlungsverfahren zur Behandlung psychischer Erkrankungen. Patient:innen mit depressiven und psychotischen Beschwerden sprechen sehr gut auf diese Therapie an. Die Behandlungsindikation folgt dem Shared-Decision-Making, also der gemeinsamen Entscheidung von Arzt und Patient.
Bei dieser Therapieform werden über elektrische Stimulation am Kopf hirneigene Heilungsprozesse angestoßen. Wie bei vielen Verfahren gibt es Hinweise für die Wirkung, z.B. wird das Nervenwachstum stimuliert, es werden neue Nervenzellen gebildet und zusätzliche Verbindungen zwischen den Hirnzellen geknüpft. In der klinischen Beobachtung sind wir immer wieder erstaunt, wie schnell und erfolgreich ein Heilungsprozess im Einzelfall aussehen kann.
Fast alle psychischen Erkrankungen lassen sich heute so behandeln, dass es zu einer deutlichen Besserung kommt und die betroffenen Menschen wieder am Alltag teilhaben können. Es gibt aber eine Gruppe von Patientinnen und Patienten, die trotz langer und intensiver Behandlung nicht ausreichend auf Medikamente und Psychotherapie ansprechen. Andere benötigen sehr rasche Hilfe, weil sie ganz akut und lebensbedrohlich krank sind. Diesen Menschen kann in vielen Fällen mit einer Elektrokonvulsionstherapie (EKT) geholfen werden. Die Wirksamkeit der EKT ist seit vielen Jahren wissenschaftlich belegt, trotzdem ranken sich noch viele Mythen und falsche Vorstellungen um diese Therapie, die ab August dieses Jahres auch an der Psychiatrischen Klinik Lüneburg möglich ist. Im Podcast erzählt Johannes Balschat, Oberarzt der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie und -psychotherapie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie was EKT ist, welche Krankheitsbilder behandelt werden können, an welche Zielgruppe sich die Therapie richtet, wie die Therapie abläuft und welche Verbesserungen durch die Therapie erzielt werden können.