Neugestaltung der „Euthanasie“-Gedenkstätte

Von 1. September 2015 bis 31. August 2025 führt die Gedenkstätte das Projekt „Neugestaltung der ‚Euthanasie‘-Gedenkstätte Lüneburg“ durch. Das Projekt umfasst den umfänglichen Aus- und Umbau der Gedenkstätte sowie die Einrichtung einer neuen Dauerausstellung, einschließlich grundständiger Forschungs- und Archivierungsarbeiten. Die Teilmaßnahme I „Einrichtung eines Bildungszentrums“ wurde bis 31. August 2020 abgeschlossen. Am 1. September 2022 begann die Teilmaßnahme II „Errichtung eines Dokumentationszentrums mit neuer Dauerausstellung“.

Die zukünftigen Angebote sollen barrierefrei und für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein. Erste Erfahrungen für die Neuausrichtung der Gedenkstätte wurden bereits im Rahmen des Projektes „Vielfalt achten, Teilhabe stärken“ gesammelt. Dort wurden Materialien und Methoden für Menschen mit geistiger Behinderung und Lernbehinderungen entwickelt und mit Jugendlichen und Erwachsenen mit geistiger Behinderung erprobt. Auch die Arbeit mit Grundschülern, insbesondere mit einer thematischen Ausweitung auf Kinderrechte und Menschenrechte für Menschen mit Behinderung, soll in die Neugestaltung einfließen.

„Die Gedenkstätte so neu zu gestalten, dass sie den wissenschaftlichen Forschungsstand wiedergibt und zugleich ‚inklusives Geschichtslernen‘ für alle Menschen zwischen 9 und 99 Jahren ermöglicht, ist Ziel der Neugestaltung“, sagt Dr. Carola S. Rudnick.

Für die Umsetzung sind weitere 3,5 Jahre vorgesehen. Die Kosten für die Koordinierungsstelle werden aus Landesmitteln der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten sowie durch Mittel der Psychiatrischen Klinik Lüneburg abgedeckt. Teilmaßnahme I wurde mit finanzieller Unterstützung der Herman Reemtsma-Stiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landkreises Lüneburg, der Klosterkammer Hannover, der Bingo-Umweltstiftung, der niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Sparkassenstiftung Lüneburg, der VGH-Stiftung, der Gesundheitsholding Lüneburg sowie des Arbeitskreises Lüneburger Altstadt realisiert. Für die Teilmaßnahme II wurde eine Projektförderung des Landes Niedersachsen und des Bundes zur Verfügung gestellt.

Die Kosten für den laufenden Betrieb der Gedenkstätte müssen durch Eigenmittel des „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e. V. bestritten werden, die im Wesentlichen aus Spenden bestehen.

Fachkommission

Die Neugestaltung wird von einer Fachkommission begleitet, die sich aus diesen Mitgliedern zusammensetzt:

  • Prof. Dr. Michael Sauer
    Institut für Geschichtsdidaktik, Georg-August-Universität Göttingen
  • Dr. Gudrun Fiedler
    Direktorin des Niedersächsischen Landesarchivs - Standort Stade
  • Dr. Uwe Kaminsky
    Ruhr-Universität Bochum, Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES)
  • Prof. Dr. Rita Müller
    Direktorin des Museums der Arbeit, Hamburg
  • Dr. Astrid Ley
    Stellv. Ltg. Gedenkstätte Sachsenhausen, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
  • Prof. Dr. Claudia Schomaker
    Geschäftsführende Leitung des Instituts für Sonderpädagogik, Leibniz Universität Hannover
  • Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann
    Direktor des Instituts für Didaktik und Demokratie, Leibnitz-Universität Hannover
  • Prof. Dr. Andreas Spengler
    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Wunstorf
  • Dr. Jens-Christian Wagner
    Direktor der Stiftung Buchenwald Mittelbau-Dora
  • Stefan Olmützer
    Vorstand „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e. V.
  • Dr. Carola S. Rudnick
    „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg, Projektkoordinatorin