Behandlungszielgruppe
- Männliche psychisch kranke Straftäter mit allen Formen behandlungsbedürftiger psychischer Erkrankungen gemäß § 63 StGB (Strafgesetzbuch)
- Männliche Suchterkrankte, illegale Drogen (§ 64 StGB)
- Männliche Patienten gemäß § 126 a StPO (Strafprozessordnung)
Einweisungsgebiet
- Landgerichtsbezirk Lüneburg (§ 126 a StPO, § 63 StGB, § 64 StGB)
- Landgerichtsbezirke Verden, Stade (§ 126 a StPO)
- Patienten aus anderen Landgerichtsbezirken je nach Kapazität
Behandlungsplätze
Unsere Klinik verfügt auf fünf Stationen und in drei Wohngruppen über insgesamt 108 stationäre Behandlungsplätze. Die Nachsorge erfolgt durch die Forensische Institutsambulanz (FIA).
Aufnahmeverfahren
Gerichtliches Einweisungsverfahren gem. § 126 a StPO, §§ 63, 64 StGB durch Aufnahmeersuchen der zuständigen Strafvollstreckungsbehörden
Therapeutisches Konzept
Das medizinisch-psychiatrische/psychotherapeutische Konzept ist multimodal und integrativ im Sinne eines Ganzheitskonzeptes ausgerichtet. Schwerpunktmäßig ist die Behandlung neben der differenzierten medikamentösen Therapie auf kog nitive Verhaltenstherapie und Soziotherapie ausgerichtet. Zusätzlich kommen psychodynamisch-tiefenpsychologische, systemische, gestalttherapeutische und insbesondere sexualtherapeutische und suchttherapeutische Behandlungsmethoden zur Anwendung. Die therapeutischen Angebote werden differenziert und diagnosespezifisch auf den fünf Stationen und in den drei offen geführten Wohngruppen durchgeführt.
Diagnostik und Behandlungsangebote
Mit Aufnahme in der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie erfolgt eine medizinisch/psychiatrisch/psychotherapeutische und testpsychologische Eingangsdiagnostik. Nach Abschluss der Diagnostik wird ein Therapieplan erstellt, der alle sechs Monate fortgeschrieben wird. Eingesetzt werden unter anderem spezielle einzel- und gruppentherapeutische Angebote für Patienten, die an einer Suchtmittelabhängigkeit, einer Psychose, einer Persönlichkeitsstörung oder Minderbegabung leiden. Stationsübergreifende Sporttherapie, Arbeits- und Beschäftigungstherapie (Ergotherapie), Kunsttherapie, pädagogische- und familientherapeutische Angebote ergänzen das Behandlungsangebot.
Nach einer Aussetzung der Maßregel zur Bewährung können die Patienten bei bestehenden Weisungen im Rahmen ihrer Führungsaufsicht über die Forensische Institutsambulanz (FIA) weiterbehandelt werden. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit komplementären Einrichtungen.
Spezielle Fortbildungsangebote für Mitarbeiter
Monatliche Fortbildungsangebote im Rahmen des Forensischen Seminars, die bei der Ärztekammer Niedersachsen zertifiziert und akkreditiert sind.
Weiterbildung für Mitarbeiter
Es besteht die Weiterbildungsermächtigung zum Erwerb des Schwerpunkts Forensische Psychiatrie und im Verbund mit der Allgemeinpsychiatrie der Erwerb des Titels „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie”.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes besteht die Möglichkeit zum Erwerb der Qualifikation „Forensische psychiatrische Fachpflege”.