Krisenintervention, Diagnostik und Therapie

Die Psychiatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von psychischen Belastungen und psychiatrischen Krankheiten befasst. Das Wort „Psyche“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Seele“. Psychiatrie kann daher als Seelenheilkunde übersetzt werden.

Psychische Krankheiten und seelische Probleme sind häufig. Jedes Jahr betrifft es beispielsweise ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland, die Depressionen, Alkohol- oder Tablettenabhängigkeiten oder Angststörungen haben. Psychische Erkrankungen können akut auftreten, sie können sich aber auch chronisch entwickeln.

Unsere Klinik bietet Menschen mit psychischen Störungen einen Rahmen für Krisenintervention, Diagnostik und Therapie. Wir haben sehr effektive und gute Therapie- und Behandlungsformen, die helfen, Krankheiten zu behandeln.

Manche Erkrankung können wir heilen, viele von den Symptomen und Ausprägungen können wir lindern. Patient:innen lernen, mit der Erkrankung umzugehen, neue Wege zu gehen, mit alten Wegen klar zu kommen, Stärke zu entwickeln oder auch Vulnerabilität (Verletzbarkeit) zuzulassen. 

Sofortiges professionelles Handeln ist sehr wichtig, wenn Sie sich akut in einer Krise befinden und diese Krise als bedrohlich und überwältigend wahrnehmen.

Krisenintervention

Sofortiges professionelles Handeln ist sehr wichtig, wenn Sie sich akut in einer Krise befinden und diese Krise als bedrohlich und überwältigend wahrnehmen. Die Auswirkungen einer psychischen Erkrankung, soziale Konflikte, akute Belastungsreaktionen nach Gewalterfahrungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder Suizide sind häufig Gründe für eine sofortige Aufnahme als Notfall. Bei einem psychiatrischen Notfall besteht in der Regel Lebensgefahr oder die Möglichkeit schwerwiegender Folgen, was ein unmittelbares Eingreifen und eine sofortige symptomorientierte Behandlung erfordert. Im Mittelpunkt unserer Behandlung steht dann die Stabilisierung. Dafür werden eventuelle Gefährdungen bei Patient:innen auf sich selbst oder andere Menschen entschärft.

Bei der psychiatrischen Krise steht im Gegensatz zu oben genannten Notfällen weniger die akute vitale Gefährdung im Vordergrund. Sie ist vielmehr vom Zusammenbrechen der individuellen Bewältigungsstrategien der Betroffenen durch Krankheits- und Umgebungsbedingungen gekennzeichnet. In diesem Fall ist eine psychiatrische Krisenintervention notwendig. Das Ziel der Intervention ist, kritische Entwicklungen (z. B. Gewalt, Suizidversuch) vorzubeugen, quälende Symptome (z. B. Angst, Hoffnungslosigkeit) zu lindern und Strategien zur selbstständigen Bewältigung der Krisensituation zu erarbeiten. Damit sollen Betroffene in die Lage versetzt werden, ihren Alltag wieder eigenständig zu bewältigen.

Diagnostik und Therapie

Mit der Diagnostik klären wir, welche Krankheit oder welcher Zustand die Symptome und Anzeichen eines Menschen erklären. Das ist wichtig, um zu wissen, welche Therapiewege und Therapieformen am besten geeignet sind. Diagnosen sollen keinen Stempel aufdrücken, sie sollen einen Weg ebnen. Bei dieser Klärung fragen wir beispielsweise somatische (körperliche) Erkrankungen, die Familiengeschichte, die berufliche oder schulische Situation oder Freizeitbeschäftigungen ab. Hierzu nutzen wir Gespräche, Fragebögen, apparative Verfahren und Tests mit den Patient:innen und manchmal mit ihren Bezugspersonen.

Selbstverständlich orientiert sich diese klinische Diagnose strikt am in Deutschland gültigen Diagnoseschlüssel der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (kurz ICD). In Situationen mit Informationsunsicherheit (Notfall, fehlende Informanten, Anamnese nicht zu erheben) stellen wir eine klinische Verdachtsdiagnose, die auch auf das ärztlich-therapeutische Kodierungswissen zugreift.

Die weiterführende Behandlung können Patient:in und Therapeut:in gemeinsam planen, mögliche Therapieformen besprechen und einen Behandlungsplan erstellen. Grundlagen für die Behandlung sind gegenseitiges Vertrauen, Fachwissen und eine umfassende Schweigepflicht des gesamten Teams.

Wenn es um die Behandlung von Kindern und Jugendlichen geht, beziehen wir natürlich die Sorgeberechtigten in die Diagnostik, Therapieplanung und Therapie mit ein.