Entwicklung in der PKL

Kaum eine Branche unterliegt einem so stetigen Wandel wie die des Gesundheitswesens. In der Psychiatrischen Klinik Lüneburg erkennen wir die Herausforderungen des dynamischen, anspruchsvollen Arbeitsfeldes der Psychiatrie und begleiten unsere Kolleg:innen und Teams mit ganz unterschiedlichen Formaten dabei, jeden Tag bedeutende Arbeit zu leisten.

Dafür haben wir die Abteilung Personal- und Organisationsentwicklung, die die einzelnen Bereiche unserer Klinik in der organisatorischen und inhaltlichen Weiterentwicklung begleitet sowie berät. Darüber hinaus koordiniert die Abteilung die Angebote fachlicher Fortbildungen und Weiterbildungen. Uns treibt die Überzeugung an, dass Mitarbeitende gute Arbeit im Sinne der Klinik und Patient:innen leisten wollen und hierfür nach stetiger Weiterentwicklung streben.

Unser breit gefächertes Fortbildungs- und Weiterbildungsprogramm hat zwei zentrale Ziele: Zum einen möchten wir ermöglichen, dass sich unsere Mitarbeitenden fachlich und persönlich weiterentwickeln können, um ihre Kompetenzen jederzeit an der richtigen Stelle in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg einsetzen zu können. Auf der anderen Seite ist es uns genauso wichtig, mit einem interprofessionellen Angebot die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch weiter zu fördern – und das nicht nur innerhalb der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, sondern auch mit den anderen Gesellschaften im Verbund der Gesundheitsholding Lüneburg. 

Zur Erreichung dieser Bildungsziele gestaltet die Psychiatrische Klinik Lüneburg unter anderem ein jährliches Bildungsprogramm mit diversen Angeboten der innerbetrieblichen Fortbildung für alle Berufsgruppen und Bereiche zu Themen der Fach- und Methodenkompetenz, Führungskompetenz, Sozialkompetenz und Kommunikation sowie Gesundheitskompetenz. Fortbildungsangebote werden dabei von den Klinikleitungen und der Abteilung für Personal- und Organisationsentwicklung sowohl den aktuellen Weiterbildungsverordnungen, Leitlinien und Fachstandards als auch gesellschaftlichen Veränderungen entsprechend entwickelt. Einige Highlights aus dem Programm sind beispielsweise Seminare in gewaltfreier Kommunikation, Akupunktur und Motivational Interviewing.

Fortbildungsreihe: Psychiatrie Essentials

Die allgemein-fachlichen Kompetenzen von neuen Mitarbeitenden in der Klinik werden im Rahmen der modularen Fortbildungsreihe „Psychiatrie Essentials“ durch das spezialisierte Wissen wie auch soziale Kompetenz und Kommunikation im Fachgebiet Psychiatrie erweitert. Hierdurch wird die Qualität der multiprofessionellen Arbeit und der Versorgung der Patient:inen verbessert. Die Mitarbeitenden erleben sich nach der Teilnahme an den Modulen sicherer im Arbeitsalltag und können ihr Handeln/ ihre Tätigkeit in einen übergeordneten medizinischen, ethischen, organisatorischen und gesellschaftlichen Kontext einordnen.

PART®–Schulungen

PART® (Professional Assault Response Training) ist ein Seminar für Fachleute, die beruflich mit Menschen arbeiten, deren Verhaltensweisen und ‐auffälligkeiten sich manchmal in Gewalt ausdrücken.

Alle Mitarbeitende, die in direktem Kontakt mit Patient:innen stehen, werden zu Beginn der beruflichen Tätigkeit nach dem PART®-Konzept geschult, und diese Schulung wird alle zwei Jahre aufgefrischt.

1975 entwickelte Dr. Paul Smith die erste Version von PART® zur Fortbildung der Mitarbeitenden in psychiatrischen Kliniken in Kalifornien. Mittlerweile wird das Konzept auch erfolgreich in Schulen, Krankenhäusern, pädagogischen Einrichtungen, Sozial‐ und Jugendämtern, bei der Polizei und in der Wirtschaft angewendet. Im deutschsprachigen Raum ist es das am längsten angewandte und verbreitete Konzept zur Gewaltprävention.

Die Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass Mitarbeitende, die einen systematischen Zugang zur Intervention bei gewalttätigem Verhalten haben, weniger in Gefahr stehen, während gewalttätiger Zwischenfälle zu verletzen oder verletzt zu werden.

PART®:

  • bietet einen grundsätzlichen Zugang zum Umgang mit gewalttätigem Verhalten statt einzelner Techniken
  • setzt auf die Stärke des gesamten Teams, nicht auf individuelle Stärken
  • fördert das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden
  • bietet Gewaltprävention durch professionelle Vorbereitung, Situationseinschätzung und verbale Interventionen
  • bietet Sicherheit durch Ausweich‐ und Befreiungstechniken sowie durch Festhaltetechniken
  • lehrt aus rechtlichen und therapeutischen Gründen nur Interventionstechniken, die dem Klienten keinen Schmerz zufügen und ihn nicht körperlich schädigen.

Zentraler Ansatzpunkt des Programms ist es, die Mitarbeitenden in die Lage zu versetzten, Situationen, die in körperliche Auseinandersetzungen münden können, zu erkennen und möglichst so zu steuern, dass eine Eskalation nicht stattfindet. Erst wenn dies nicht gelingt, soll durch die angepasste und professionelle Anwendung von physischer Intervention als letztes Mittel die körperliche Unversehrtheit aller Beteiligten sichergestellt werden.

Hauptverantwortliche PART®-Trainerin ist Marieke Timm.

Akupunktur

In Zusammenarbeit mit der National Acupuncture Detoxification Association, Deutsche Sektion e. V. (NADA) wird gemäß deren Protokoll eine standardisierte Form der Ohrakupunktur erlernt. Es handelt sich um eine spezifische Behandlungsmethode für Menschen mit Suchterkrankung oder sozialen und psychischen Problemen, im ambulanten und stationären Bereich.

Prolonged Exposure für PTBS

Prolonged Exposure ist ein manualisiertes evidenzbasiertes Behandlungsverfahren für Menschen, die unter einer PTBS sowie anderen Traumafolgestörungen und Problemen leiden. Die Methode ist einfach zu lernen, gut umzusetzen und zeigt in den Studien sehr gute Ergebnisse.

Wir bieten mit Prolonged Exposure Deutschland eine viertägige, intensive Anleitung für die Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung mit Grundlagen aller PE-Komponenten und Anwendungspraktik. Der Workshop richtet sich an approbierte Psycholog:innen, ärztliche Psychotherapeut:innen, Psycholog:innen in Ausbildung und Assistenzärzt:innen.

Kommende PTBS-Workshops:

  • 5. bis 6. Juni 2025 | 9 bis 16.30 Uhr
    Workshop in Prolonged Exposure Therapie für PTBS (Teil 1)
  • 26. bis 27. Juni 2025 | 9 bis 16.30 Uhr
    Workshop in Prolonged Exposure Therapie für PTBS (Teil 2)

Wir bieten verschiedene Bildungsmethoden wie E-Learning, Kurse, Workshops, Blended Learning oder One-Minute-Wonder an. Klassische Methoden greifen wir beispielsweise in den wöchentlich stattfindenden internen Kurzfortbildungen für Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen (CME-zertifiziert) auf, die auch berufsgruppenübergreifend durch interessierte Mitarbeitende aus den Bereichen Fachtherapie, Sozialdienst und Pflege genutzt werden können. Zu diesen Fortbildungen – „Klinik im Dialog“ genannt – treffen sich also Mitarbeitende aus allen Kliniken und Berufsgruppen zusammen und leben so gezielt den Vernetzungsgedanken.

Zum Bildungskatalog

Zur Fachqualifizierung bietet die PKL die ärztliche Weiterbildung in den Fachgebieten Psychiatrie und Psychotherapie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie die Weiterbildung zur Fachpflegekraft an.

Ärztliche Weiterbildung

Das Weiterbildungsangebot der Psychiatrischen Klinik umfasst die gesamte Weiterbildungszeit zur Facharztreife in den Fachgebieten Psychiatrie und Psychotherapie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.
 

Ärztliche Weiterbildung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Für Ärzt:innen in Weiterbildung in dem Fachgebiet Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, die in der Klinik für KJPP angestellt sind, bietet die Psychiatrische Klinik Lüneburg die Ausbildung als Mitglied im niedersächsischen Verbund bei der AWO Psychiatrie Akademie gGmbH an. Die Kosten der Ausbildung trägt die Psychiatrische Klinik Lüneburg.

Das Weiterbildungs-Curriculum für Verhaltenstherapie und Familientherapie verfolgt das Ziel, die Ärzt:innen in Weiterbildung umfassend auf die Facharztprüfung vorzubereiten und ihnen Fachwissen zur Ausübung von Psychotherapie bei Kindern, Jugendlichen und Familien (bezogen auf die Störungen des Kindes) zu vermitteln.

Nach Ihrer Anmeldung zum Weiterbildungs-Curriculum schließt die Psychiatrie Akademie mit Ihnen den Ausbildungsvertrag ab. Die Teilnahme an den Veranstaltungen wird von der Psychiatrie Akademie unter Angabe des Seminartitels, des Inhalts und der Stundenzahl bescheinigt.

Für die Inhalte der WBO, die nicht im Curriculum bei der AWO-Akademie abgedeckt werden, haben wir entsprechende Veranstaltungen hier in der Klinik. Neben der Interaktiven-Fallarbeit (analog zur „Balint-Gruppe“) und Seminaren für die Entspannungsverfahren werden die verbliebenen Inhalte im Rahmen von hausinternen Fortbildungsveranstaltungen abgedeckt.
 

Ärztliche Weiterbildung in der Erwachsenenpsychiatrie

Die fachärztliche Ausbildung in dem Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie in unserer Klinik erfolgt über den Weiterbildungsverbund für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Lüneburger Heide (WPL e.V.). Der Verbund besteht aus acht psychiatrisch-psychotherapeutisch-psychosomatischen Kliniken:

  1. Falkenried Klinik Bad Bevensen
  2. DianaKlinik Bad Bevensen
  3. Heidekreis-Klinikum Walsrode
  4. Klinik Lüneburger Heide Bad Bevensen
  5. MediClin Klinikum Soltau
  6. MediClin Seepark Klinik Bad Bodenteich
  7. Psychiatrische Klinik Lüneburg
  8. Psychiatrische Klinik Uelzen

Ein Weiterbildungsausschuss, welcher aus dem Vorstand, einer Assistenzsprecherin und derzeit zwei Fachärzt:innen besteht, tagt vor der Mitgliedsversammlung, um die künftigen Inhalte des Semesterprogramms festzulegen. Die Inhalte orientieren sich an den Vorgaben der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen. Die Inhalte werden nach vier Semestern wiederholt, damit alle Weiterbildungskandidaten:innen die Möglichkeit haben, möglichst viele Themen für die Facharztprüfung zu behandeln. Das aktuelle Curriculum kann über das WPL-Sekretariat bezogen werden.

Die Teilnahme beim WPL e. V. ist freiwillig und NUR für Assistenzärzt:innen der Verbundkliniken zugelassen. Neue Teilnehmende werden über das Sekretariat der Chefärzt:innen der Verbundkliniken beim WPL-Sekretariat, Frau Wolf, angemeldet. Die Weiterbildungskosten übernimmt die jeweilige Verbundklinik. Am Semesterende erhalten die Teilnehmenden eine Teilnahmebescheinigung vom WPL-Sekretariat, welche am Ende der Weiterbildung bei der Ärztekammer für die Zulassung zur Facharztprüfung eingereicht werden kann.

Kontakt

Psychiatrische Klinik Lüneburg
WPL e. V.
Am Wienebütteler Weg 1           
21339 Lüneburg                                                                            

WPL-Sekretariat
Nelli Wolf
Tel. 04131 60 10215                                                                                                           
Fax 04131 60 10280
Mail

Fachweiterbildung in der Pflege

Für eine Erweiterung der pflegefachlichen Expertise im psychiatrischen Arbeitskontext ist es möglich, berufsbegleitend eine Weiterbildung zur Fachkraft für Psychiatrische Pflege zu absolvieren. Diese Weiterbildung umfasst theoretische und praktische Anteile. Neben der Vermittlung von psychiatrischem und pflegerischem Fachwissen wird ein Schwerpunkt auf die Praxisreflexion sowie die Absolvierung von Praktika gelegt.

Auch die Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung (SPZA) kann als Weiterqualifizierung angestrebt werden. Diese hat einen Umfang von 800 UE verteilt auf 2,5 Jahre und vermittelt Basiswissen und Handlungskompetenz für den psychiatrischen Arbeitsalltag auf Grundlage einer gemeindepsychiatrischen Perspektive.

Persönliche und fachliche Weiterentwicklung stärken die professionelle Rolle der psychiatrisch Pflegenden. Reflektierte Praxis verbindet sich mit aktueller fachlicher Expertise, damit Pflegende in unserem Hause ihren wichtigen Beitrag zur Behandlungsqualität leisten können.

Psychiatrische Pflege ist ein wichtiger Bestandteil der psychosozialen Versorgung und Behandlung. Sie bietet Hilfe für Menschen mit psychischen oder psychosozialen Beeinträchtigungen. Psychiatrische Pflege unterstützt mit Hilfen zur Selbstpflege, zur Gestaltung von Alltag und Sozialleben sowie zur Bewältigung der Folgen psychischer Erkrankung. Sie begleitet und fördert Menschen bei ihrem Genesungsweg und der Verbesserung der subjektiven Lebensqualität.

Die PKL fördert Angebote der pflegefachlichen Weiterbildung und der Zusatzqualifizierung.

Einige Beispiele dafür sind:

  • Fachkraft psychiatrische Pflege
  • Fachkraft für Kinder-und Jugendpsychiatrie
  • Forensische psychiatrische Fachpflege
  • Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung
  • Praxisanleiter
  • Trainer Gruppe sozialer Kompetenzen
  • Akupunktur

Kontakt

Sekretariat der Pflegedirektion
Manuela Schulz
Tel. 04131 60 10022
Fax 04131 60 10081

Personal- und Organisationsentwicklung im Porträt

Die Abteilung für Personal- und Organisationsentwicklung berät und begleitet die einzelnen Bereiche unserer Klinik in der organisationalen und inhaltlichen Weiterentwicklung. Darüber hinaus koordiniert die Abteilung die Angebote fachlicher Fortbildungen und Weiterbildungen.

Wir alle haben selbst langjährige Erfahrung in der Arbeit auf Station und verfolgen das Ziel, den Mitarbeitenden optimale Rahmenbedingungen zur Weiterentwicklung zu schaffen, um im Sinne der Klinik und der Patient:innen gute Arbeit leisten zu können.

Kontakt
Tel. 04131 60 10050
Mail

Marieke Timm

Leitung Personal- & Organisationsentwicklung

M. Sc. Wirtschaftspsychologie

Christina Harlos

B. A. Psychische Gesundheit/Psychiatrische Pflege
i. A. M. A. Community Mental Health

Barbara Blecks

B. Sc. Interprofessionelle Gesundheits-
versorgung

 

Dr. pol. Rita Horvay

MA Pädagogik, Soziologie und Sozial-
psychologie

Ina Haicke

B. A. Germanistik